Calliope mini erobert die lippischen Schulen

Calliope mini erobert die lippischen Schulen

Nach dem Einsatz an 57 Grundschulstandorten kommt der kleine Programmierbaustein jetzt auch in der weiterführenden Schule an

 Mit Gästen von Berlin bis Sankt Augustin feierte das zdi-Zentrum Lippe.MINT den Auftakt des Projekts „Calliope in Lippe“ für die Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen.

Calliope ist eine Platine mit einem Mikrocomputer als Zentrale. Der Calliope und die dazugehörige Programmierumgebung Open Roberta sind so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 3 damit arbeiten und lernen können. Aktuell ist der Baustein in 57 Grundschulen und zwei Förderschulen in Lippe im Einsatz.

Die Kooperation von zdi-Zentrum Lippe.MINT, Schulamt und Kompetenzteam für den Kreis Lippe sorgt jetzt dafür, dass Calliope und Open Roberta auch Einzug in die weiterführende Schule halten. Dazu sind 30 weitere Plätze für lippische Schulen geschaffen worden. Neben einem Klassensatz, der an der Schule verbleibt, erhalten Lehrerinnen und Lehrer Fortbildungen zur Nutzung und Programmierung des Calliope im Unterricht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf dem Übergang Grundschule – weiterführende Schule. Weitere Unterstützung erhalten die Lehrkräfte vom Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe, das bei technischen Fragen durchgängig mit Rat und Tat zur Seite steht.

Zu den zahlreichen „Calliope- und Roberta-Fans“ beim Auftakt im Erfahrungsraum.MINT in Lemgo gehörte auch Kerstin Vieregge MdB, die das Projekt in Lippe aus Berlin maßgeblich unterstützt hat. „Digitalisierung ist ein Zukunftsthema, das fast alle Bereiche des Lebens berührt. Lippe als eher ländlich geprägter Raum darf nicht von der Entwicklung abgehängt werden. Deshalb kümmere ich mich gerne auch persönlich um die Belange in meinem Wahlkreis“, erklärte sie den Gästen der Veranstaltung.

Klaus Twelsiek, Generalist „Bildung in der digitalen Welt“ bei der Bezirksregierung Detmold wies auf den Medienkompetenzrahmen NRW hin, der für Schulen der Primar- und Sekundarstufe I verbindlich ist. „Mit Calliope steht ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem die Teile im informatorischen Bereich gut umsetzbar sind“, so Twelsiek.

„Wir freuen uns sehr, dass es hier in Lippe so engagierte Menschen und auf allen Ebenen unterstützende Institutionen gibt, die im Zusammenspiel ein wirklich nachhaltiges Projekt zur Digitalen Bildung auf die Beine gestellt haben! Uns ist klar, dass es am Ende immer auf die Lehrkräfte vor Ort ankommt, die den Calliope mini dann einsetzen“, so Anna Lieckfeld von der Calliope gGmbH, die auch schon das Projekt für die Grundschule unterstützt hat. Ähnlich sieht das Thorsten Leimbach vom Fraunhofer IAIS aus Sankt Augustin: „Jungen und Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern – das ist seit 18 Jahren Ziel unserer Roberta-Initiative, doch das geht nur mit motivierten und gut ausgebildeten Lehrkräften. Deshalb unterstützen wir Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland und international, indem wir ein umfassendes Schulungskonzept anbieten, in dessen Fokus die Nutzung und Vermittlung unserer Open-Source-Programmierplattform Open Roberta steht.“

„Digitale Kompetenzen zu vermitteln, ist auch das Kernanliegen der Google Zukunftswerkstatt. Daher unterstützen wir seit mehreren Jahren das Fraunhofer IAIS und die Calliope gGmbH mit finanzieller Förderung von Google.org. Es freut uns sehr, dass diese Angebote im Kreis Lippe so gut angenommen und eingesetzt werden“, ergänzt Anika Lampe von Google Deutschland.

Begeistert von „Calliope in Lippe“ ist auch Thomas Mahlmann vom zdi Zentrum Lippe.MINT, der zusammen mit Martina Polley und Kordula Potthast das Projekt leitet: „Wir sind im Bereich Grundschule von Anmeldungen förmlich „überrannt“ worden. Diese tolle Resonanz schloss sich bei den weiterführenden Schulen nahtlos an. Wir haben aktuell 18 Sek I-Schulen im Projekt und werden bis Ende des Jahres noch zwölf weitere Schulen dazu nehmen können. So ein Projekt bekommt man nur mit einem tollen Team und entsprechender Unterstützung von außen an den Start. In Lippe ist uns das glänzend gelungen.“

Besonders spannend für die Teilnehmenden war die Live-Programmierung des Calliope durch die zukünftigen Sek I-Schülerinnen und -Schüler der Grundschule am Schloss in Lemgo. Lehrerin Carmen Doberenz interviewte Ihre Schülerinnen und Schüler, die für die Unterstützung als „Calliopros“ (Calliope-Profis) mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden.

In dem Projekt Calliope in Lippe kooperieren das zdi-Zentrum Lippe.MINT, das Schulamt und das Kompetenzteam für den Kreis Lippe sowie das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe. Unterstützt wird Calliope in Lippe durch die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, die Meyer-Sickendiek-Stiftung für Ausbildung und Erziehung, Fraunhofer IAIS und die Calliope gGmbH.